Folge 1168: BLACK PANTHER - WAKANDA FOREVER – Das Tabu von Tod und Trauer

13.11.2022 14 min Johanna, Tom und Thomas

Zusammenfassung & Show Notes

Der tragische Tod von Chadwick Boseman hat eine große Karriere beendet, als sie gerade richtig angefangen hatte. Millionen Zuschauer hatten sich darauf gefreut, den so talentierten und so charismatischen Schauspieler in den nächsten Jahrzehnten in vielen Hauptrollen zu sehen. Auch Kevin Feiger und Ryan Coogler hatten mit ihm und Black Panther großes vor. Sie haben sich gegen eine Neubesetzung der Rolle entschieden und eine neue Geschichte konzipiert, eine Geschichte, wie es sie im Unterhaltungskino selten gibt, über Trauer, Wut, Verzweiflung, Rache, über den Tod und über den Versuch neu zu beginnen. Dabei zeigt der Film immer wieder eine Ernsthaftigkeit und eine Schwere in der Trauer um Back Panther/T’Challa, dass man den Eindruck hat, die Trauer um Chadwick Boseman ist in diesen Film eingeflossen. Das haben wir nicht erwartet. Und wir haben auch nicht erwartet, dass der Film sich so klar und unüberhörbar mit Kolonialismus und der politischen Realität der Ressourcenkriege auseinandersetzt. Wir haben nicht gerechnet mit der Leichtigkeit, mit der der Film zu 98 Prozent auf weiße Darsteller verzichtet oder damit, dass fast alle klugen und fast alle kämpfenden Charaktere schwarze Frauen sind. Es war verdammt an der Zeit. Repräsentation ist wichtig, so viel wichtiger als die meisten weißen Zuschauer denken, für die bisher fast alle Filme gemacht worden waren.

Shuri, T’Challas Schwester, kann ihren Bruder nicht retten, der in den ersten Minuten des Films an einer unbekannten Krankheit stirbt. Während die Trauer Shuri (Letitita Wright) und Königin Ramonda (phänomenal: Angela Bassett) belastet, versuchen alle Staaten an das Vibranium zu kommen und hoffen, dass Wakanda ohne den Schutz des Black Panther sich nicht wehren kann. Aber die eigentliche Gefahr kommt aus dem Meer und das wollen wir hier nicht spoilern. Im Podcast direkt nach dem Film versuchen Johanna, Tom und Thomas sich zu erklären, warum der Film so gelungen ist und so einen tiefen Eindruck hinterlassen hat – obwohl eigentlich einige Dinge gar nicht gehen: Ein Held hat alberne Flügelchen am Fuß wie eine Hermes-Parodie, die Songs sind eine Ethnowellnesszumutung (aber der Score ist super!) und wer zur Hölle ist auf die Idee gekommen, „Wakanda Forever“ ins Deutsche am besten mit „Wakanda über alles!“ zu übersetzen? Aber das alles macht dem Film nichts aus. Das ist so gutes Kino, wie ein Mainstreamsuperheldenunterhaltungsfilm es nur sein kann.

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