Folge 1234: L’IMMENSITA - Erinnerungen an eine Mutter
Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
05.08.2023 15 min Johanna, Bettina und Thomas
Zusammenfassung & Show Notes
Es gibt vieles, was man an diesem Film lieben kann: Zum Beispiel gleich die erste Szene, in der die Mutter mit ihren drei Kindern wie in einem Musical singend und tanzend den Tisch deckt. Oder wenn Penelope Cruz in einem Musical-Traum der ältesten Tochter das Liebeslied aus Doktor Schiwago singt oder wenn sie in einem anderen Traum zu Adriano Celentanos legendärem „Prisencolinensinainciusol“ tanzt wie einst Raffaela Carra. Oder wie perfekt Regisseur Emanuele Crialese das Rom der 1970er Jahre mit Requisiten, Autos und Locations heraufbeschwört. Licht, Farben, Stimmungen sind beeindruckend inszeniert.
Die Schwäche des Films liegt im Drehbuch, das das Drama andeutet, es aber nie zuspitzt. L’IMMENSITA geht nicht dahin, wo es weh tut: Der herrschsüchtige und untreue Ehemann wird nur angedeutet, die Krankheit der Mutter wird nur angedeutet, selbst die Entwicklung der Tochter, die sich langsam darüber klar wird, dass sie nicht als Mädchen leben will, wird nicht auserzählt. Es fehlt am Ende an Glaubwürdigkeit. Im Podcast direkt nach dem Kino sprechen Bettina, Johanna und Thomas über Dialoge und bedeutungsschwangere Pausen und fragen sich, ob der Film darunter leidet, dass Crialese seine eigenen Erinnerungen verfilmt hat.
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